Die Umwelt liegt uns am Herzen!

Wie du als Kunde die Beiden voneinander unterscheiden kannst

Ein wachsendes Bewusstsein für die Notwendigkeit von Klimaschutz in der Gesellschaft steigert die Nachfrage für umweltschonende Produkte und somit natürlich auch das Angebot. Viele Anbieter stellen sich als umweltbewusst dar und bieten leider oft nur vermeintlich nachhaltige Produkte an. Dieses recht neue Phänomen wird als Greenwashing bezeichnet. Natürlich gibt es viele Anbieter, denen die Umwelt wirklich am Herzen liegt und die alles dafür tun, um möglichst wenig Energie zu verbrauchen und nachhaltige Produkte herzustellen. Manchmal ist es jedoch schwierig, diese Anbieter von Produzenten zu unterscheiden, die Greenwashing betreiben. Diese geben zum Beispiel mehr Geld dafür aus, sich als nachhaltig darzustellen, als sie wirklich in umweltschonende Maßnahmen investieren. Oftmals bieten Großproduzenten Produkte an, die nachhaltig sind, obwohl ihre Einnahmequelle eher nicht umweltfreundlich ist. So zum Beispiel ein Fleischproduzent, der eine vegane Wurst in sein Sortiment mitaufnimmt. Inwiefern man diese Methoden verurteilt, die die Bestrebungen von Unternehmen kennzeichnen, sich dem Nachhaltigkeitstrend anzupassen, bleibt natürlich jedem Konsumenten selbst überlassen. Wichtig ist nur, dass Konsumenten sich darüber im Klaren sind, was sie wirklich erwerben und das Unternehmen sich selbst und ihre Produkte eventuell anders darstellen, als sie in Wirklichkeit sind. 

Die kanadische, umweltorientierte Marketing-Agentur TerraChoice hat dafür sechs „Sünden“ zusammengestellt, die Unternehmen kennzeichnen, die Greenwashing betreiben und anhand derer Kunden diese Unternehmen erkennen können. Wir haben sie hier auf Deutsch für dich zusammengestellt, damit auch du dich vor unethischen oder unehrlichen Marketing-Taktiken schützen kannst. 

Sechs Sünden des Greenwashing 

1. Versteckter Kompromiss (Hidden Trade-Off) 

Der versteckte Kompromiss bezeichnet die Kennzeichnung eines Produkts als umweltfreundlich, auf der Grundlage einer kleinen Anzahl von Attributen, wie zum Beispiel ein recyclebarer Inhalt. DerClou hierbei ist, dass andere Attribute nicht berücksichtigt werden, die jedoch einen größeren Einfluss auf die Umweltfreundlichkeit des Produkts als Ganzes haben. Dazu kann zum Beispiel derEnergieverbrauch bei der Herstellung, die Gasemissionen und vieles mehr zählen. Das bedeutet, das Produkt ist nicht wirklich nachhaltig, wird jedoch aufgrund eines kleinen Faktors als nachhaltig dargestellt.  

2. Kein Beweis (No Proof) 

Dieser Punkt umfasst Unternehmen, die eine umweltbezogene Aussage machen, aber dafür keineBeweise auf dem Etikett oder der Produktwebsite leicht zugänglich machen. Das bedeutet, dass die Aussage auch falsch sein könnte, denn die Kunden haben keine Möglichkeit, sie zu überprüfen. So zum Beispiel eine Glühbirne, die als energieeffizient angepriesen wird, jedoch ohne unterstützende Daten. 

3. Vagheit (Vagueness) 

Die Vagheit bezieht sich darauf, wenn Begriffe verwendet werden, die zu weit gefasst oder schlecht definiert sind, um richtig verstanden zu werden. Wie zum Beispiel ein “natürlicher” Reiniger, der immer noch schädliche Inhaltsstoffe enthalten kann, die natürlich vorkommen. 

4. Irrelevanz (Irrelevance)  

Mit Irrelevanz wird sich hier darauf bezogen, dass Unternehmen etwas erwähnen, was technisch wahr ist und sie oder das Produkt als umweltfreundlich darstellt, jedoch eigentlich gar nichts ausmacht bei der Suche nach umweltfreundlichen Produkten. Wie zum Beispiel, wenn Unternehmen mit etwas werben, wozu sie sowieso verpflichtet sind, wie das Label „FCKW-frei“ (Unternehmen sind verpflichtet, FCKW-freie Produkte anzubieten). 

5. Das kleinere Übel (Lesser of Two Evils) 

Der Anspruch, umweltfreundlicher zu sein als andere Produkte der gleichen Kategorie, obwohl das Produkt nach wie vor möglicherweise umweltschädlich ist. Zum Beispiel eine Bio-Zigarette, die eventuell umweltfreundlicher ist, jedoch ist es nach wie vor eine Zigarette. 

6. Geflunker (Fibbing)  

Geflunker bedeutet in diesem Fall, dass für etwas geworben wird, das einfach nicht stimmt. Zum Beispiel wenn ein Unternehmen behauptet, es hätte ein bestimmtes Umwelt-Zertifikat oder einen geringen CO2-Ausstoß, obwohl dies nicht der Wahrheit entspricht.  

Nachhaltigkeit im Online-Handel 

Aufgrund der steigenden Nachfrage umweltfreundlicher Produkte entwickelt sich auch im Online-Handel ein höheres Bewusstsein für Nachhaltigkeit und viele Online-Händler setzen aufumweltschonende Maßnahmen und weniger Ressourcen. Nachhaltigkeit und Greenwashing zu unterscheiden ist hierbei oft leider sehr schwierig, da viele nachhaltige Punkte im E-Business nicht leicht nachweisbar sind. Wichtig für Konsumenten ist eine transparente und ehrliche Kommunikation bezüglich der Vertriebsprozesse eines Unternehmens.  

Versand & Verpackung 

Viele Unternehmen, wie DesigndeinTeil, setzen mittlerweile auf weniger oder so gut wie kein Plastik bei den Verpackungen. Dies ist natürlich bei einer Bestellung leicht nachweisbar, indem der Kundeselbst die Verpackung überprüft. Paketdienste wie DHL setzen mittlerweile auf nachhaltigereVersandoptionen. So hat DHL zum Beispiel ein Programm namens GoGreen, bei dem die beim Transport entstehenden Treibhausgase durch Projekte ausgeglichen werden, die den Klimaschutz fördern. 

Kostenlose Retouren 

Jede zehnte im Internet erworbene Bestellung wird zurückgeschickt, in der Modebranche sogar jede zweite. 800.000 Pakete werden täglich in Deutschland als Retouren zurückversandt, dabei werdenca. 400 Tonnen CO2 ausgestoßen, das ist so viel wie 255 Autofahrten von Frankfurt in Deutschland bis nach Peking in China. Ein wichtiger Grund dafür ist das Angebot der kostenlosen Retouren, die von vielen Großanbietern bereitgestellt werden. Dies führt dazu, dass Konsumenten sich vor einer Bestellung nicht allzu große Gedanken machen und sie aus jeglichem Grund wieder zurückschicken. Daher ist es wichtig, Retouren nicht komplett kostenfrei anzubieten und detaillierte und ehrliche Produktbeschreibungen auf der Webseite anzubieten, damit die Kunden gar nicht erst ihre bestellte Ware zurückschicken möchten. 

Fazit

Nachhaltigkeit ist ein Trend, der sich in allen Bereichen des Lebens durchsetzt. Wie bei allen Trends, versuchen natürlich viele Unternehmen daraus Geld zu machen. Dies ist einerseits positiv, denn viele Unternehmen und Online-Händler setzen wirklich auf klimafreundliche Arbeitsprozesse und Produkte, entweder weil sie sich daraus einen höheren Umsatz erhoffen oder weil sie wirklich dahinterstehen. Zunächst ist dies jedoch in Hinblick auf den Klimaschutz irrelevant, solange die Maßnahmen wirklich umgesetzt werden. Wenn Unternehmen jedoch mit Maßnahmen werben, die sie gar nicht wirklich umsetzen oder die gar nicht so umweltfreundlich sind, wie sie es darstellen, dann wird dies als Greenwashing bezeichnet. Die sechs Sünden sind für Konsumenten Indizien dafür, ob ein Unternehmen oder Produkt wirklich nachhaltig ist. Im Online-Handel kann beim Versand und der Verpackung einiges dafür getan werden, weniger CO2 auszustoßen und Plastik zu verbrauchen.Ein wichtiger Faktor sind weniger Retouren. Viele Anbieter, wie DesigndeinTeil, setzen dies schon um, indem sie auf ehrliche Produktbeschreibungen setzen.