Wie pflege ich meine Kleidung?

Worauf du achten musst bei Wolle, Polyester und co.  

Auf den Stoff deiner T-Shirts oder Hoodies zu achten, lohnt sich. Einerseits für deinen Geldbeutel, denn desto länger deine Kleidung hält, desto länger kannst du sie tragen und brauchst sie nicht ersetzen. Vor allem personalisierte Kleidung hat oft noch einen emotionalen Wert, weshalb es schade wäre, wenn du nicht lange so viel von ihr hast. Andererseits tust du der Umwelt was Gutes, wenn du deine Kleidung länger trägst. Tatsächlich ist die Modeindustrie für die Umwelt leider sehr schädlich. Sogenannte „Fast Fashion“, also schnelllebige Kleidung, führt dazu, dass von der Textilindustrie enorm viele CO2 ausgesetzt wird, jährlich etwa 1,2 Billionen. Das ist mehr als der Ausstoß von internationalem Flugverkehr und Schifffahrten zusammen.  

Die Kleidung richtig zu pflegen, lohnt sich also aus vielerlei Gründen. Die richtige Waschmethode der Kleidung ist von der Textilart abhängig, weshalb wir die fünf gängigsten Stoffarten für dich zusammengestellt und kurz erläutert haben – damit du so viel wie möglich von deiner Kleidung hast. Außerdem lohnt sich immer auch ein Blick auf die Waschsymbole, denn sie erklären dir, wie warm und mit welchem Waschgang du bestimmte Kleidungsstücke waschen solltest.  

Baumwolle 

Baumwolle ist eine Stoffart, die aus der Baumwollpflanze gewonnen wird. Diese Verwendung hat bei uns Menschen eine sehr lange Tradition, die ältesten Belege für Baumwolle in Kleidung werden auf ca. 6000 v. Chr. datiert und stammen aus Indien. Baumwolle ist vermutlich deshalb schon so lange so beliebt, weil die Pflanze gut gezüchtet werden kann und der daraus gewonnene Stoff leicht zu pflegen ist. Baumwolle ist der heutzutage am meisten verwendete Stoff für die Herstellung von Kleidung. Die Pflanze ist jedoch recht anspruchsvoll und benötigt etwa 200 frostfreie Tage, damit sie ordentlich wächst. Dafür geeignet sind die wechselfeuchten und trockenen Tropen und das wechselfeuchte Mittelmeerklima. Der sogenannte “Baumwollgürtel” umfasst all diese Regionen, in denen die Baumwollpflanze gezüchtet werden kann.  

Kleidung kann ausschließlich aus Baumwolle bestehen, oftmals findet man jedoch auch Mischformen, mit Baumwolle und Leinen, Viskose oder Polyester.  

Bei der Pflege spielt die Farbe eine entscheidende Rolle:  

  • Dunkle, bunte Baumwolle verträgt bis zu 40 Grad  
  • Bunte Baumwolle bis zu 60 Grad  
  • Weiße Baumwolle kann bis zu 95 Grad in der Maschine gewaschen werden 
  • Baumwolle kann in den Wäschetrockner, verträgt Hitze jedoch nicht allzu gut, daher ist das Lufttrocknen der Wäsche empfehlenswert 

Wolle

Wolle wird nicht wie Baumwolle von einer Pflanze gewonnen, sondern von Tieren. Sie also eine tierische Naturfaser, die in der Regel von den weichen Haaren von Schafen stammt. Die Haare werden zunächst gewaschen, dann gefärbt und getrocknet. Aus den verarbeiteten Haaren werden lange Wollfäden gesponnen. 

Allerdings gibt es viele verschiedene Arten von Wolle, so zum Beispiel Angorawolle oder die Wolle von Kamelen, in diesem Fall statt Wolle „Kamelhaar“ genannt wird. Die Faser wird seit ca. 4000 vor Christus verwendet, also noch nicht ganz so lange wie Baumwolle. Sie ist zwar auch nicht ganz so beliebt, wird jedoch aufgrund der gemütlichen Tragbarkeit und der langen Haltbarkeit sehr geschätzt. Damit Kleidung aus Wolle jedoch wirklich lange hält, bedarf sie einer vorsichtigen Pflege:

  • Wolle darf kalt, mit nicht mehr als 30 Grad, im Wollwaschgang in der Waschmaschine gewaschen werden 
  • Das Handwaschprogramm der Maschine eignet sich ebenfalls für Wolle 
  • Am besten für reine Wolle ist die Handwäsche 
  • Ein mildes, spezielles Wollwaschmittel ist für Wolle ideal 
  • Wolle sollte an der Luft, nicht im Wäschetrockner getrocknet werden 

Polyester

olyester ist eine Micro- und Chemiefaser, die aus PET (Polyethylenterephthalat) gewonnen wird. PET wird mit dem Schmelzspinnverfahren bearbeitet, bei dem es auf 280 Grad erhitzt und durch eine Spinndüse in einen Kalkluftschacht geleitet wird. So wird die Faserform ausgesponnen und aufgrund des Temperaturwechsels verfestigt. PET besteht aus Kalk, Erdöl, Erdgas und Steinkohle und wird in vielfältigen Bereichen eingesetzt, zum Beispiel auch für Wasserflaschen.  

Polyester ist ein recht „junger“ Stoff und wurde in den 1940er Jahren in Großbritannien entwickelt. Der Stoff kann im Endstadion seiner Herstellung, also wenn er fest geworden ist und die Fasern aufgewickelt werden, je nach Bedürfnis bzw. Verwendungszweck hinsichtlich seiner Substanz bearbeitet werden. Das bedeutet, dass Glanz, Festigkeit und Feinheit formbar sind. Daher eignet sich Polyester nicht nur für Kleidung, sondern auch für viele andere Textilprodukte wie Tischdecken, Vorhänge oder Taschen. Polyester kann viele Eigenschaften anderer Stoffe anderer Stoffe übernehmen und kann auch mit anderen Fasern, wie Baumwolle oder Wolle, gemischt werden. Besonders oft wird Polyester für Sportbekleidung verwendet, da es sehr dehnbar ist, wind- und wetterfest und trotzdem luftdurchlässig.  

Polyester ist auch deshalb so beliebt, weil es nicht nur leicht formbar und flexibel einsetzbar ist, sondern auch sehr pflegeleicht:  

  • Polyester kann im Standard- oder Schonwaschgang in der Maschine gewaschen werden, bei 30 – 60 Grad 
  • Polyesterstoff kann in den Trockner, trocknet jedoch auch sehr schnell an der Luft 
  • Polyester ist hitzebeständig und kann gebügelt werden 

Viskose

Viskose wird aus Holz hergestellt, genauer gesagt aus Zellulose, der Hauptbestandteil pflanzlicher Zellwände. Verschiedene Holzarten können für die Herstellung verwendet werden, zum Beispiel Fichte, Kiefer oder Eukalyptus. Das Holz wird dafür in eine Natronlauge eingelegt, in der sich die Zellulose abspaltet. Diese wird mit Schwefelkohlenstoff bearbeitet und durch Düsen geleitet. Das führt dazu, dass der Stoff fasrig wird.  

Das feine Material wird oft auch als Kunstseide bezeichnet und hat eine sehr feine, gleichmäßige Oberfläche. Wie Seide bedarf Viskose jedoch auch einer besonderen Pflege, damit die Kleidung langfristig schön bleibt: 

  • Idealerweise wird Viskose mit der Hand gewaschen 
  • Viskose kann auch in der Maschine, am besten im Feinwaschgang bei 40 Grad gewaschen werden 
  • Viskose sollte an der Luft getrocknet werden 
  • Für den Wäschetrockner oder einen hohen Schleudergang ist Viskose nicht geeignet 

Elastan 

Elastan ist eine sehr dehnbare Faser, die ausschließlich in einer Mischform mit anderen Stoffen in Kleidung erhalten ist. Sie besteht aus Polyurethan und Polyethylenglykol, die in einem Trockenspinnverfahren zusammengesetzt werden. 1959 wurde Elastan als „Fibre K“ in Amerika zum ersten Mal vorgestellt. Später erhielt die Faser auch die Namen „Spandex“ oder „Lycra“.  

Aufgrund der hohen Strapazierbarkeit und Elastizität wird Elastan oft in Sportkleidung verwendet. Außerdem ist Elastan ein sehr leichter und robuster Stoff, der oft auch in Bikinis oder Strümpfen vorkommt. Stretch-Jeans bekommen ihre bequeme Dehnbarkeit durch einen kleinen Anteil von Elastan. Bei der Pflege gibt es nicht allzu viel zu beachten, da die Faser fast alles abkann: 

  • Elastan kann in der Waschmaschine im normalen Waschgang gewaschen werden 
  • Der Stoff kann in den Wäschetrockner, trocknet jedoch auch an der Luft recht schnell  
  • Da Elastan immer mit anderen Stoffen gemischt wird, sollten am besten das Etikett und die Waschicons beachtet werden 

Fazit 

Baumwolle und Wolle gibt es schon sehr lange und sie sind altbewährte Stoffe, die heutzutage immer noch häufig in Kleidung vorkommen. Über die 1990er Jahre sind jedoch auch immer mehr neue Stoffe hinzugekommen und mittlerweile ist es schon schwer, den Überblick zu behalten. In der Regel lohnt sich immer ein Blick auf das Pflegeetikett. Um sicher zu gehen, sollten jedoch auch die Textilmaterialien bei der Pflege beachtet werden. Bei dem Lieblingspulli aus Wolle lohnt sich die Handwäsche, damit er möglichst lange flauschig bleibt. Die meisten Stoffe können jedoch getrost in die Waschmaschine, vor allem da die meisten Waschmaschinen heutzutage spezielle Pflegeprogramme für feine Stoffe bieten. Um dem Geldbeutel und der Umwelt was Gutes zu tun, sollte auf den Wäschetrockner so gut es geht verzichtet werden, denn ein Trocknergang kostet sehr viel Energie. Für die Kleidung ist das Lufttrocknen sowieso immer besser.